Tag des Handwerks – Hier wird angepackt, ausprobiert und gestaunt.

“Der Tag des Handwerks ist wie das Öffnen einer Tür zu einer Welt, die vielen Jugendlichen völlig unbekannt ist. “ - Andreas Romanow, OM

Am 2. Oktober ist bei der Maler und Lackiererinnung Region München richtig was los: 30 Schüler und Schülerinnen von Realschulen und Gymnasien sind zu Gast, um einen ganzen Vormittag lang Handwerk live zu erleben.
Denn eines ist klar: Wer nicht weiß, was das Handwerk alles zu bieten hat, kann sich kaum für eine Zukunft darin entscheiden. Und das wäre schade – schließlich gibt es rund 130 Berufe und jede Menge Karrierewege: vom Gesellen oder von der Gesellin über Meister und Meisterinnen sowie Fachlaufbahnen bis hin zu dualen oder trialen Studiengängen.

Starker Auftakt mit Vorbildfunktion

“Das Handwerk bietet unzählige, attraktive und zukunftssichere Möglichkeiten, das müssen wir den Schülern unbedingt vermitteln. “

Ricardo Schmidbauer, Geschäftsführer

Zum Auftakt begrüßt Ricardo Schmidbauer, Geschäftsführer der Maler und Lackiererinnung Region München, die Jugendlichen.
Er ist das beste Beispiel dafür, wie erfolgreich man im Handwerk sein kann, wenn man es wirklich will: seine Laufbahn beginnt ganz klassisch mit einer Ausbildung zum Maler und Lackierer.

Heute steht er als Geschäftsführer an der Spitze der Innung – und brennt nach wie vor voller Leidenschaft für das Handwerk.


Infos, Motivation und echte Aha-Momente

Im theoretischen Teil zeigt Christina Breunig, Leiterin des Bildungszentrums den Jugendlichen, welche Wege das Handwerk heute eröffnet: klassische Ausbildungen, Fachlaufbahnen, Weiterbildungen und duale oder sogar triale Studiengänge – für jede Schulform und für jede persönliche Zielvorstellung ist etwas dabei.

“Viele Abiturienten blicken nach dem Schulabschluss auf die breite Autobahn, die zur Universität führt. Doch sie übersehen oft die ebenso wertvollen und faszinierenden Seitenstraßen des Handwerks.”

Christina Breunig, Leiterin BZ

Ein besonders aufschlussreicher Moment entsteht, als Frau Breunig die Gymnasiasten und Gymnasiastinnen fragt:
„Wisst ihr als angehende Abiturienten eigentlich, dass man auch im Handwerk studieren kann?“
Alle schütteln den Kopf.
Frau Breunig lacht und meint augenzwinkernd: „Oje, es fehlt an Aufklärung – diese Info muss man den Jugendlichen wohl regelrecht überstülpen!“
Dieser Moment zeigt deutlich, wie groß der Informationsbedarf ist – selbst bei leistungsstarken Schülern und Schülerinnen.

Den ganzen Tag ist auch Marcus Halder von der Handwerkskammer für München und Oberbayern mit dabei. Als Experte für Ausbildungsberatung informiert er die Jugendlichen, beantwortet Fragen und macht klar: Im Handwerk stehen alle Wege offen, wenn man anpackt.

Werkstattluft statt Schulbank

Dann heißt es: Selbst ausprobieren statt nur zuhören!
In drei Gewerken testen die Schüler und Schülerinnen ihre Talente:

  • Maler und Malerinnen / Lackierer und Lackiererinnen: Abkleben, Farbe mischen, streichen – gar nicht so einfach! Und Grau entsteht nicht etwa aus Schwarz und Weiß, sondern aus -zum Beispiel- Blau und Orange. Wer hätte das gedacht?

  • Fahrzeuglackierer und Fahrzeuglackiererinnen: Hier wird ein Münchner Kindl in Pink lackiert – mit Schutzanzug, Maske und viel Präzision.

  • Schilder- und Lichtreklamehersteller und -herstellerinnen: Entgittern, Folie übertragen, Motiv platzieren – Teamarbeit und Feingefühl sind gefragt!

Plötzlich gibt es sogar hohen Besuch: HWK-Präsident Franz X. Peteranderl schaut überraschend vorbei und nimmt sich Zeit, mit den Jugendlichen zu sprechen. Ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Nachwuchses!

Begeisterung, Aha-Momente und kleine Wettbewerbe

In den Pausen sorgt ein sportlicher Extra-Kick für Stimmung: Beim Geschicklichkeits- und Schnelligkeitstest der IKK-Classic treten die Schüler und Schülerinnen gegeneinander an. Die Atmosphäre ist ausgelassen – und für die Schnellsten gibt es sogar Preise.

Auch das Feedback fällt eindeutig aus:

  • Ein Schüler schreibt: „Man kann sich immer weiter fortbilden und was erreichen.“

  • Eine Schülerin meint überrascht: „Den Job unterschätzt man – das war echt interessant!“

  • Einige können sich nach dem Tag sogar ganz konkret eine Ausbildung im Handwerk vorstellen.

Fazit: Handwerk begeistert – wenn man es erleben darf.

Der Tag des Handwerks zeigt eindrucksvoll: Jugendliche brauchen echte Erlebnisse, keine Hochglanzbroschüren.
Wer einmal selbst den Pinsel schwingt, die Lackierpistole in der Hand hat oder Folien überträgt, bekommt ein ganz anderes Bild vom Handwerk. Viele kommen unentschlossen – und gehen mit neuen Ideen, Eindrücken und vor allem Motivation.

Ein großes Dankeschön geht an die HWK München und Oberbayern für die hervorragende Organisation vorab, an alle beteiligten Ausbilder unseres BZs – und natürlich an die neugierigen Schüler und Schülerinnen, die einen solchen Tag wertschätzen und voller Motivation dabei sind.

Ein rundum gelungener Tag – der Lust auf mehr Handwerk macht!


Allgemeines zum Tag des Handwerks

  • 📅 Datum: Der Tag des Handwerks findet traditionell einmal jährlich im Herbst statt (bundesweit meist rund um den 3. Samstag im September).

  • 🎯 Ziel:
    Der Tag des Handwerks soll Schüler und Schülerinnen für handwerkliche Berufe begeistern, informieren und motivieren. Im Mittelpunkt stehen Einblicke in echte Arbeitswelten, praktische Mitmachaktionen und die Darstellung der vielfältigen Karrierechancen im Handwerk.

  • 🧭 Bedeutung:
    Viele Jugendliche wissen heute nicht genau, welche Möglichkeiten das Handwerk bietet. Es gibt rund 130 anerkannte Ausbildungsberufe, dazu moderne Weiterbildungen, Meisterschulen sowie duale und triale Studiengänge. Der Tag des Handwerks soll diese Bandbreite sichtbar und erlebbar machen.

 


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